Bundesligateams starten in neue Saison
Beide MSC-Teams wieder erstklassig am Start
06.09.24 / 1. Damen / 1. Herren „MSC Ragazzi“ / Hockey
Bernd Leuschner
Nach dem Wiederaufstieg der 1. Herrenmannschaft spielen in der Saison 2024/25 wieder beide MSC-Mannschaften in der 1. Bundesliga. Ligastart ist am 6. September, die MSC-Ragazzi greifen am Samstag, den 7.09. auswärts gegen den Hamburger Polo Club ins Geschehen ein (15.00 Uhr). Die Damen spielen sonntags auswärts in Bremen (8.09., 12.00 Uhr). Zu sehen sind diese Spiele ab der neuen Saison im Abonnement bei DYN.
Für beide Mannschaften wird es keine einfache Saison. Das Herrenteam, gerade ers aus der 2. Liga aufgestiegen, wird sich zum Ziel setzen, die Klasse zu halten und auch bei den Damen wird es nach einigen Abgängen von erfahrenen Spielerinnen für das stark verjüngte Team darum gehen möglichst viele Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.
Die Serie mit 17 Siegen in Folge, die die MSC-Herren in der Saison 20223/24 in die 1. Liga zurückführte war schon sehenswert, findet auch Trainer Patrick „Harry“ Fritsche mit Blick auf die abgelaufene Spielzeit: „Was war das für eine beeindruckende Saison meiner Jungs! Nachdem dem doch sehr bitteren Abstieg haben wir vieles aufgearbeitet, einige neue Teamprozesse angestoßen und sind auf eine einmalige Reise gegangen. Ungeschlagen, mit einer solchen Serie aufzusteigen zeigt, welche Qualität in diesem Team steckt. Das war ein fantastisches Jahr und ich danke wirklich allen für dieses Erlebnis.“
Nun heißen die Gegner für 2024/25 wieder Uhlenhorst Mülheim, Mannheimer HC oder Harvestehuder THC. Und für diese Reise in die neue Saison haben auch wieder viele neue Gesichter zu den MSC-Ragazzi gefunden. Doch wie so oft heißt es zuvor auch immer Abschied nehmen von altbekannten Mitspielern. So wird Xaver Kalix nun seine Reise nach Australien antreten, Julian Böllhoff geht für seinen Masterstudiengang nach London, Max Flößer wird sein Staatsexamen in Berlin absolvieren und schließt sich dem Berliner HC an. Auch Christian Schellinger wird nach seinem Masterabschluss nicht nach München zurückkehren, sondern zum Berufsstart in die Bundeshauptstadt ziehen und ebenfalls für den BHC spielen. Sein Bruder Daniel hat sich für ein Masterstudium in Madrid entschieden und wird dem Team ebenfalls nicht zur Verfügung stehen.
Neu an der Eberwurzstraße zu begrüßen sind mit Lauritz Erb (UHC) und Tim Behrmann (Polo) zwei Hamburger Spieler, vom Nürnberger HTC kommt Leo Mink, aus Stuttgart Lucca Epple und vom ASV München Justus Schultze. Nach den beiden Berendts-Brüdern Nikas und Morten wird nun auch der Älteste von ihnen, Janus, beim MSC spielen. Gemeinsam mit US-Nationalspieler Finlay Qualie kommt er vom TuS Obermenzing. Einen deutlich weiteren Weg legt hingegen Kim Kingstone zurück. Kim hat bereits erste Spiele im A-Kader Neuseelands zurückgelegt und möchte nun in Deutschland beruflich tätig werden. Aus der eigenen Jugend wird Julius von Falck wohl demnächst Bundesligaluft schnuppern. Und einen Heimkehrer gibt es dann auch: Benedikt Nahr kehrt nach seinem Auslandsjahr in Paris, in dem er auch mit seinem Team in der Euro Hockey League zum Einsatz kam, zurück in seine alte Hockeyheimat.
Wer Harry Fritsche kennt, der weiß, wie sehr er sich auf die neue Saison freut: „Jetzt steigen wir wieder aus dem Fahrstuhl aus und es wird abenteuerlich! Es stoßen viele neue Gesichter zur Mannschaft, die weiterhin durch den Kern der MSC-Jungs getragen wird. Aber mit neuen Gesichtern werden auch neue Geschichten geschrieben.“
Dass er mit der Rückkehr in die 1. Bundesliga fast mit einem U23-Team an den Start geht, ist ihm bewusst: „Das ist eine junge Mannschaft, die voller Stolz und mit viel Freude das weinrot-graue Trikot trägt, die zeigen wird, was in ihr steckt. Natürlich wird es Rückschläge geben und selbstverständlich gehört es auch dazu, dass neue Geschichten immer erst einen Prolog brauchen, der vielleicht zäh wird, aber der vor allem eins bringen soll: Eine Fantasie für die Zukunft. Wir haben es in den letzten Jahren immer geschafft, auf all die Fragen, die uns gestellt wurden, Antworten zu liefern! Und auch in diesem Jahr finden wir die Antworten, die für die Zukunft spannend werden. Es wird eine Mannschaft, die Lust auf den MSC macht und die Lust auf die 1. Bundesliga macht. Die MSC Ragazzi sind bereit, alle mit auf ihre Reise zu nehmen!“
Über die Playdowns gelang es den Damen, in der vergangenen Saison den Abstieg abzuwenden. Im Best-of-three-Modus konnten gleich die ersten beiden Spiele gegen Uhlenhorst Mülheim gewonnen werden.
In die neue Saison starten die MSC-Damen nun mit einem sehr jungen Team – viele Nachwuchsspielerinnen rücken in den Kader und werden unter anderem Michelle Strobel (Karriereende), Chiara Vischer (Mannheimer HC), Tara Duus (Auslandsjahr), Joana Boehringer (Berliner HC) und Feli Schickel (UHC) ersetzen müssen.
Lucia Rahm, Charlotte Remmele und Emma Knörndel konnten bereits in der abgelaufenen Saison erste Bundesligaluft schnuppern – Timea Tripps (alle eigene Jugend) wird die Chance dazu bekommen. Auch Hannah Groh (ESV München) und Lara Niebler (Nürnberger HTC) mischten in der Rückrunde schon kräftig mit.
Ebenfalls vom ESV kommen Veronika Bridts und Anna Damm. Keeperin Theresa Presser-Velder kam vom ASV München an die Eberwurzstraße. Vom Bundesligaabsteiger Uhlenhorst Mülheim hat Ida Müntefering den Weg von der Ruhr an die Isar gefunden und Lia Becker vom Großflottbeker THGC hofft nach einer Verletzung demnächst im weinroten Trikot auflaufen zu können. Auch im Staff gibt es ein neues Gesicht: mit Martin Jones ergänzt ein mehrfacher britischer Nationalspieler und erfahrener Coach aus Repton das Trainerteam.
Mit dieser jungen Mannschaft wird es mit Sicherheit keine einfache Saison, und dass man nicht ganz oben mitspielen wird, sondern den Klassenerhalt sichern möchte, ist auch allen klar. Darum sind die Ziele und Erwartungen für 2024/25 nicht allzu hoch gesteckt. Fragt man Trainer Jakob Cyrus hierzu, ist es ihm erst einmal wichtig, dass die Mädels zu einem Team zusammenfinden: „Wir müssen in dieser Saison als Team wachsen und möglichst viele Punkte holen.“ Wenn es dann ähnlich viele Punkte wie in der vergangenen Saison sein sollten, dürften Mannschaft und Trainer mehr als zufrieden sein.