In Trauer nimmt der MSC Abschied von Michael Nahr

Der ehemalige 1. Vorsitzende des MSC und Ehrenpräsident ist von uns gegangen (* 14.04.1940  † 07.03.2025).

08.03.25



Michael Nahr, 2008 im MSC

Michael Nahr kam aus einer sehr sportlichen Familie, bereits im Alter von 12 Jahren ist er 1952 zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder in den MSC eingetreten. Seine Mutter Hilde Nahr wurde als erfolgreiche Tennisspielerin vom MSC, damals noch in der Leopoldstraße, angeworben. So war auch klar, dass er im Club zum Schläger griff und viele Jahre bei den 1. Herren Tennis gespielt hat. Später war er auch noch als Tennislehrer u.a. bei Sport Scheck tätig. Seine Affinität, sich für den Sport zu engagieren, ist ihm schon in die Wiege gelegt worden. Sein Vater war Funktionär beim Wasserball und nach dem Eintritt beim MSC wurde er als Sportwart der Tennisabteilung tätig. Michael schwang auch ab und zu den Hockeyschläger, bei Spaßturnieren oder mit den berüchtigten Schwabingern, für die er später mit Argusaugen so manches Spiel als Schiedsrichter begleitet hat. Wie das beim Sport oft üblich ist, hat er natürlich im MSC seine Ehefrau Katrin kennengelernt, die als junge attraktive Hockeyspielerin von Frankfurt nach München wechselte. Ihr Polterabend war das erste große Event auf der neuen Clubanlage an der Eberwurzstraße. Dort wurde er 1987 zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Michi, wie ihn alle liebevoll nannten, war 22 Jahre lang bis 2009 Präsident und seither verdienter Ehrenpräsident des Münchner Sportclubs. Er hat den MSC mit großer Leidenschaft und Verantwortung geführt, niemals hat er seinen geliebten Club im Stich gelassen, auch nicht in schlechteren Zeiten. Nicht immer lief es so erfolgreich, der Erhalt der Hockey-Bundesliga, die Weiterentwicklung der wichtigen Tennisabteilung, der Kampf um eine neue Halle stellten große Herausforderungen an den damaligen Vorstand. Michi hat sich mit großem Engagement den Problemen gestellt und war immer zuversichtlich, den MSC voranzubringen. Seine unzähligen Gespräche mit der Stadt München, seine Kontakte zur Politik und zum DHB waren für den Club von großem Nutzen, er war bei allen Gesprächspartnern sehr geschätzt. Unsere Hockeyhalle war ihm ein sehr großes Anliegen, so stand er doch Jahr für Jahr persönlich mit auf dem Hallendach, um die Reparaturarbeiten für eine „trockene“ Hallensaison durchzuführen. Leider ist sein Herzensprojekt – trotz aller Anstrengungen des MSC – eine Sanierung, bzw. ein Neubau bis zum heutigen Tage nicht zustande gekommen.

Ohne das überaus großzügige finanzielle Engagement von ihm und seiner Frau Katrin über all die Jahre wäre vieles im MSC nicht möglich gewesen. Eine Erneuerung des Kunstrasenbelags, die Sanierung des Clubhauses, die Solaranlage auf dem Clubhausdach, eine aufblasbare Tennishalle, den Erhalt der Bundesliga-Mannschaften, hauptamtliche Trainer sind nur ein kleiner Teil seiner Errungenschaften während seiner Amtszeit. Sportliche Erfolge von Spielern, die im MSC beheimatet waren, wie Olympiasieger, Weltmeister und Nationalspieler, Meistertitel und internationale Siege der MSC-Hockeymannschaften haben ihn mit großem Stolz und großen Emotionen erfüllt.

Kein Weg war ihm zu weit, um die Mannschaften bei Auswärtsspielen oder wichtigen Meisterschaften zu unterstützen, immer verbunden im Austausch mit anderen Clubs, daran war er sehr interessiert.

Seine Ausdauer und Penetranz beim Spenden sammeln und Ansprechen von möglichen Sponsoren und finanziellen Förderern war phänomenal und unermüdlich.  Sein Humor, seine menschliche Wärme und Anteilnahme, mit der er sich jedem Anliegen der Mitglieder, Mitarbeitern und dem Vorstand offen zeigte, stand stets im Vordergrund.

Seine Toleranz, aber auch väterliche Ermahnungen nach ausgelassenen Festen und zu viel jugendlichem Übermut brachten ihm großen Respekt und Sympathie bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein. Auch Michi liebte die Feste und „Sunday Times“ im MSC, wo alle wie in einer großen Familie zusammen feierten und der Kontakt zu den Sportlern und Mitgliedern gepflegt wurde.

Nachdem er sich aus der aktiven Vorstandsarbeit zurückgezogen hat, haben ihn seine vier Enkelkinder, die alle im MSC aufgewachsen sind und sich sportlich erfolgreich etablierten, mit großem Stolz erfüllt. Die erfolgreiche sportliche Entwicklung der MSC Jugend hat ihn begeistert und so hat er sich noch sämtliche Livestreams der erst kürzlich ausgetragenen Deutschen Jugendmeisterschaften in der Halle angeschaut und ich bin mir sicher, er wäre gerne dabei gewesen!

Michi war der MSC, er hat den MSC-Geist verkörpert und damit auch geprägt. Er hat nie aufgehört den Club zu unterstützen. Wir sind sehr dankbar für alles, was er für seinen geliebten Club geleistet hat. Michi – Du hinterlässt eine große Lücke und das Erbe, „dass der MSC niemals untergehen darf“. Wir werden alles dafür tun und verabschieden uns von Dir mit einem dreifachen „Heizuru“.

Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Liebsten.

Hella Kämper,
im Namen des MSC-Vorstands


Michi Nahr mit seiner lieben Ehefrau Katrin beim Abschied aus dem Präsidentenamt 2009


Als Edelfans waren Michi und Katrin beim legendären Europacup-Sieg 2004 in Espinho dabei.


Gemeinsames Singen im Kreis der „Schwabinger“ in den 1980er Jahren


Michi (rechts) als Betreuer beim Deutscher Meistertitel 1993, Männliche Jugend A (Halle)


Michi mit seinem geliebten dunklen Weißbier im MSC-Biergarten bei der Kunstrasen-Eröffnung 2008, neben ihm Eva Greffenius

Katharina & Michael Nahr und Georg Greffenius 2003
Katrin & Michael Nahr und Georg Greffenius 2003 in Bonn als Fans beim 1. Meistertitel der MSC-Herren


Michi Nahr, Caro Casaretto, Ralph Gemmrig und Hella Kämper


Als Zuschauer im MSC Biergarten


Familie Nahr feiert den Meistertitel der Jugend B 2019


Michi kam über den Tennissport in den MSC.